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Heizöl-Markt aktuell: OPEC und Co. kürzen Förderung - Ölpreise ziehen nur moderat an!
 
(10.12.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten konnten am Freitag zeitweise kräftige Gewinne verbuchen, mussten bis zum Handelsschluss aber wieder einen Großteil der Gewinne abgeben. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig weiter zulegen konnte, werden die Heizölpreise hierzulande, aller Voraussicht nach, mit nur moderaten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,50 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,1440 US-Dollar gehandelt.

Auch wenn sich der saudische Ölminister al Falih zu Sitzungsbeginn noch skeptisch zeigte, wurde am Freitag beim Treffen der OPEC-Länder mit anderen am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Ländern dann doch relativ schnell eine Einigung erzielt.
Den Weg dorthin hat sehr wahrscheinlich Russland geebnet, das die eigene Produktionsmenge ab dem Januar um 200.000 Barrel pro Tag zurückfahren will. Als dann am frühen Nachmittag auch noch der Iran, der ja aufgrund der USA-Sanktionen ebenso wie Venezuela und Libyen selbst von Kürzungsmaßnahmen befreit wurde, einer Reduzierung innerhalb des Kartells um 800.000 Barrel pro Tag zugestimmt hat, war der Deal dann in trockenen Tüchern. Da sich auch noch andere Nicht-OPEC-Länder an der Vereinbarung beteiligen, wird die Ölproduktion ab Januar offiziell um insgesamt 1,2 Millionen Fass pro Tag zurückgefahren, was sicherlich etwas mehr ist, als dies noch am Freitagmorgen allgemein erwartet wurde.
Dennoch blieb die große Preisrallye am Ölmarkt aus, wohl auch, weil die Zurücknahme der russischen Ölförderung laut Energieminister Nowak einige Monate in Anspruch nehmen wird. Bereits im April soll die Vereinbarung aber schon wieder auf den Prüfstand kommen und gegebenenfalls angepasst werden.
Es könnte also durchaus sein, dass die von OPEC und Co. erhoffte Preiswende bis auf weiteres nicht stattfinden wird, denn es gibt nicht wenige Marktexperten die der Meinung sind, dass der Kürzungsbeschluss vor allem im nachfrageschwachen ersten Quartal nicht ausreichen wird, um eine Überversorgung und steigende Lagerbestände zu verhindern.
Eher preisdrückend fielen am Freitag neue Konjunkturdaten aus Europa aus, wo das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal nur um 1,6 statt wie erwartet 1,7 Prozent gestiegen ist. Außerdem ist die Industrieproduktion in Deutschland per Oktober um 0,5 Prozent zurückgegangen. Auch aus den USA kamen am Nachmittag eher schwache Zahlen vom Arbeitsmarkt, wo die neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft per November nur um 155.000 statt 200.000 gestiegen sind.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangene Woche um 10 auf nunmehr 877 Einheiten zurückgegangen, was angesichts des insgesamt sehr hohen Niveaus wohl aber kein Beinbruch ist.

Am Devisenmarkt konnte der Euro von den enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen aus den USA profitieren und im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen. Insgesamt rechnen immer mehr Marktbeobachter damit, dass die US-Zinsen im nächsten Jahr stabil bleiben könnten, was unsere Gemeinschaftswährung stützen sollte. Spannend bleibt es nach wie vor in Großbritannien, wo beim Thema Brexit mittlerweile alles möglich zu sein scheint.
 
Die Heizölpreise in Deutschland werden heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten, nachdem ein Teil des Ölpreis-Anstieges bereits am Freitag in den Notierungen Berücksichtigung fand. Aktuelle Berechnungen lassen ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter, erste Preistendenzen deutlich weniger erwarten. Da die mittlerweile stark gefallenen Frachtkosten nun auch immer me hr bis zum Handel durchschlagen, ist es eventuell sogar möglich, dass es im Tagesvergleich regional zu weiteren leichten Abschlägen kommen könnte. Die Nachfrage nach Heizöl ist unterdessen weiterhin ausgesprochen hoch und die Lieferzeiten bleiben wohl auch über die Feiertage hinaus außerordentlich lang.

 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)