Qualitätskriterien von Muskator Milchleistungsfuttern
Die Muskator Philosophie — Nährstoffe für Kuh und Pansenmikroben
Futtermittel werden analytisch in Rohprotein, Rohfett, Rohasche, NfE und Rohfaser erfasst. Bei den Fraktionen Rohprotein, NfE und Rohfaser gibt es weiterführende Untersuchungsmethoden zur Wertbestimmung der Futtermittel. Muskator berücksichtigt dabei den Bedarf der Kuh und der Mikroorganismen im Pansen in der Rohwarenanalyse und der Futteroptimierung und setzt diese Erkenntnisse in der Rationsberechnung per EDV um. Wichtig ist dabei die Kenntnis über die Wirkung der Rohnährstoffe und das Wissen über die Nährstoffzusammenset-zung von Einzelfuttermitteln. Das Nährstoffdenken ist damit Basis für alle Futterkonzepte.
Muskator wendet die Positivliste für Einzelfuttermittel grundsätzlich bei allen Mischfuttern an!
Der Energiegehalt als wichtige wertbestimmende Deklaration
Der Energiegehalt wird nach § 14 Abs. 2 der Futtermittelverordnung wie folgend ermittelt:
NEL in MJ/kg = g Rohprotein x ml Gasbildung (Gb) x 0,0001329
+ g Rohfett x 0,0001601
+ g Rohfaser x 0,0000135
+ g N-freie-Extraktstoffe x Gb x 0,0000631
- g Rohasche x 0,0000487
+ 3,87
Diese Formel erfüllt die Voraussetzung der Justitiabilität in der Überprüfbarkeit in der Praxis durch die amtliche Futtermittelkontrolle.
Die Gasbildung wird mit dem Hohenheimer Gasbildungstest (HFT) nach einem standardisierten Verfahren durch die LUFEN durchgeführt und gibt einen Hinweis über die Fermentationsrate von Milchleistungsfuttern. Hohe Gasbildungswerte >52 ml deuten auf eine hohe Verfügbarkeit der organischen Substanz für die Mikroben hin.
Die organische Substanz ermittelt man nach Abzug des Wasser- und Rohaschegehaltes. Neben diesem Wert spielt die Verdaulichkeit der organischen Substanz VQOS eine besondere Rolle in der Energiebewertung der Milchleistungsfutter. Dieser Wert wird im Hammeltest der LK Rheinland und des Landes Brandenburg festgestellt.
Muskator Restriktionen für VQOS in der Futtermitteloptimierung:
VQOS in % | ||
Produktgruppe | Energiestufe II | Energiestufe III |
Leistungsfutter | 80 | 83 |
Spezialfutter | 84 | |
Elitefutter | 85 |
Der Hammeltest zeigt durch eine bis zu 1,5 % höhere Verdaulichkeit im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten mit gleichen Inhaltstoffen die deutliche Überlegenheit von Muskator Milchleistungsfuttern.
Für die Ernährung der Mikroben im Pansen ist die fermentierbare organische Substanz (FOS) von besonderer Bedeutung. Muskator Leistungs-, Spezial- und Elitefutter liegen mit Werten von 580 bis 600g FOS (EST 3 und 4) deutlich über den vergleichbaren Wettbewerbsfabrikaten.
Fette im Milchleistungsfutter bringen analytisch einen hohen Energiegehalt. Fette werden im Pansen hydrolysiert, die freiwerdenden Wasserstoffatome (H+) reduzieren das Mikrobenwachstum und wirken sich negativ auf den pH-Wert aus. Deshalb sollten Fettzulagen über gehärtete Fette erfolgen.
Unter wasserlöslichen Kohlenhydraten (NFC) versteht man Zucker und Teilfraktionen der Pektine. Diese Werte werden mit der Diskussion der Pansensynchronisation von einigen LUFEN analysiert.
Zucker und Stärke geben wichtige Informationen über die Gehalte an schnell abbaubaren Kohlenhydraten. Die beständige Stärke zeigt den Gehalt an nicht pansenabbaubarer Stärke an. Beide Werte werden in dem Muskator Rationsberechnungsprogramm in der Pansensynchronisation berücksichtigt.
NDF (Neutral Detergent Fibre) gibt den gesamten Zellwandgehalt (Zellulose+Hemizellulose+Lignin) wieder. Je höher der NDF-Gehalt, um so geringer ist der Zellinhalt und die Verdaulichkeit.
ADF (Acid Detergent Fibre) setzt sich zusammen aus Zellulose und Lignin und ist Maßstab für den schlecht verdaulichen Zellwandanteil. NDF-ADF ergibt den hochverdaulichen Hemizelluloseanteil. Bei geringen Unterschieden zwischen NDF und ADF ist das Futtermittel schwer verdaulich.
ADL (Acid Detergent Lignin) gibt den Anteil an unverdaulichem Lignin an und hat eine besondere Bedeutung für die Bewertung von Grundfutter.
Die Proteinbewertung führt Muskator nach dem niederländischen System des Darmverdaulichen Eiweiß (DVE) durch. Grundlagen dieses Systems sind umfangreiche Versuche und eine erfolgreiche Anwendung in der Praxis seit über 10 Jahren. DVE beschreibt die Summe des gesamtem verdaulichen Eiweißes, also unabbaubares Eiweiß+Mikrobeneiweiß als Summe der Aminosäuren, das der Kuh im Stoffwechsel zur Verfügung steht. OEB(UEB) ist die Summe des unbeständigen Eiweißes, das den Mikroben in Form von Stickstoff zur Verfügung steht. Hier besteht ein direkter Zusammenhang zu den Harnstoffgehalten in der Milch und der Milchmenge. Für alle Einzel-futtermittel wurden Werte ermittelt, die in die Rationsberechnung einfließen. Das deutsche System nXP und RNB ba-siert auf einer ähnlichen Systematik. nXP-Gehalte bezeichnen das verfügbare Protein am Darm. Eine Umrechnung zu DVE ist nicht möglich. Muskator optimiert alle Futter nach DVE. Die nXP-Werte sind Orientierungswerte für die Rationsberechnung.
Die Mineralstoffausstattung der Leistungs-, Spezial- und Elitefutter ist an den Bedarf für die Milchbildung orientiert. Ein Ausgleich über Mineralfutter ist besonders bei niedrigen Kraftfuttergaben erforderlich.
Die Vitamine A und D3 werden zugesetzt. Über Mineralfutter muss eine Komplettversorgung mit allen Vitaminen A, D3 und E erfolgen.
Die Spurenelemente (Blitzinfo) Fe, Mn, Zn, Cu, Co, Se und J werden als Grundausstattung allen Milchleistungsfuttern mit einer Vitamindeklaration zugesetzt. Bei KF-Gaben über 8 kg/Tag ist eine Versorgung mit allen Spurenelementen bis zum mittleren Leistungsbereich sichergestellt. Die Grundrationen können sehr stark schwanken, so dass in Hochleistungsherden eine Optimierung nach der Grundfutteranalyse erfolgen sollte.
Die Pansensynchronisation (Blitzinfo) wird von Muskator auf Basis der niederländischen Erfahrungen seit fünf Jahren in der Rationsberechnung umgesetzt. Wesentlich sind Erkenntnisse, dass Nährstoffe (und damit Einzelfuttermittel und deren Mischungen) unterschiedlich schnell von den Mikroorganismen abgebaut werden. Die Rationsgestaltung mit dem Muskator Programm berücksichtigt diese Kenntnisse. In Deutschland bemüht man sich um den Aufbau eines eigenen Systems. Die vorliegenden Informationen sind jedoch nicht praxisreif.
Die Pelletstabilität ist ein wichtiges Qualitätskriterium. Fließfähigkeit im Silo, Dosiergenauigkeit in Fütterungsanlagen und geringe Staubentwicklung sind bei guten Pellets gegeben. Jede Produktion wird einem Abriebtest unterzogen. Werden Grenzwerte überschritten, erfolgt eine sofortige Korrektur der Pressparameter.
Die gute Futteraufnahme ist eines der wichtigsten Kriterien. Die Kenntnisse der Schmackhaftigkeit der Einzelfuttermittel und deren Kombination ist die Grundlage für die Qualitätssicherung in diesem Punkt.
Qualitätssicherung ist bei Muskator ein Ergebniss von langjähriger Erfahrung und von über 30.000 Untersuchungsparametern, die jährlich anfallen und systematisch ausgewertet werden. Nährstoffsichere Futter erzielt man nur über die genaue Kenntnis der Einzelfuttermittel und durch sichere Produktionstechniken. Die unerwünschten Stoffe werden seit fünf Jahren weit über dem gesetzlichen Standard kontrolliert. Muskator erfüllt mit seinen beispielhaften Qualitätssicherungkontrollplänen die Voraussetzung für die Teilnahme an allen Qualitätssicherungsprogrammen.
27.08.2004
Quelle: Muskator-Werke