Heizöl-Markt aktuell: Keine Preiswende in Sicht - Ölpreise bleiben auf hohem Niveau
(22.05.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern ohne große Veränderung aus dem Handel gegangen, nachdem es zwischenzeitlich noch deutlichere Verluste gegeben hatte. Bei weitgehend stabilen Wechselkursen werden auch die Heizöl-Notierungen nur wenig verändert in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 79,450 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 72,50 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1775 US-Dollar gehandelt.
Am Freitag konsolidierten die Rohölpreise auf hohem Niveau, bei einem insgesamt recht ruhigen Handelsverlauf. Bis zum Handelsschluss fielen die Öl-Futures sogar etwas zurück.
Gestern wurde an den internationalen Ölbörsen schon wieder gehandelt und bis zum frühen Nachmittag sackte der Ölkomplex zunächst weiter ab. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase ging es am Abend aber wieder kräftig nach oben, sodass im Tagesvergleich schlussendlich sogar ein leichtes Plus zu Buche stand.
Preistreibend wirkte sicherlich die Präsidentenwahl in Venezuela, wo der bisherige sozialistische Machthaber Nicolas Maduro unter Manipulationsvorwürfen 68 Prozent der Stimmen geholt haben soll. In Folge haben die USA bereits Sanktionen angekündigt, die unter anderem auch die staatliche Ölgesellschaft Petroleos de Venezuela treffen werden. Seit Jahren geht die Ölförderung aufgrund der schweren Wirtschaftskrise permanent zurück und es steht zu befürchten, dass hier der Tiefpunkt noch nicht erreicht wird. Dabei ist Venezuela eines der ölreichsten Länder der Erde.
In Folge befürchten die Marktteilnehmer, dass sich das derzeit ohnehin sehr knappe globale Ölangebot in nächster Zeit weiter verringern könnte, auch wenn die Schieferöl-Förderung in Nordamerika weiterhin auf Hochtouren läuft.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist nach jüngstem Bericht von Baker Hughes in der letzten Woche allerdings konstant geblieben, nachdem es sechs Wochen lang permanent einen Zuwachs gegeben hatte.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern etwas von den Verlusten der Vortage erholen. Zum einen stieg der deutsche Erzeugerpreisindex per April von 1,9 auf 2 Prozent an, zum anderen haben sich in Italien die neuen Regierungsparteien auf einen Ministerpräsidenten geeinigt. Der politisch unerfahrene Juraprofessor Guiseppe Conti, der keiner der beiden Parteien angehört, soll die neue populistische Regierung führen und am heutigen Dienstag die dafür notwendige Zustimmung von Staatspräsident Sergio Mattarella erhalten.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen in der Eröffnung ein leichtes Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen wieder deutlich abgeschwächt, sodass wohl auch der Mai deutlich hinter den Absätzen des Vorjahresmonats zurückbleiben wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)