(25.05.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern leicht unter Druck geraten und auf Tagestiefstand aus dem Handel gegangen. Bei einem weiterhin recht schwachen Eurokurs, werden die Heizöl-Notierungen heute in Folge erfreulicherweise mit Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 78,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 70,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zurück und wird derzeit zu Kursen um 1,1705 US-Dollar gehandelt.
Wurden die preisdrückend ausgefallenen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Mittwochabend noch durch die Meldung über Produktionsausfälle in Libyen in ihrer Wirkung ausgebremst, gerieten die Rohölpreise gestern im europäisch geprägten Handel dann doch unter Druck.
Zum Start der US-Börsen setzte dann zwar wieder eine Gegenbewegung ein, die sich schlussendlich aber dann doch nicht halten konnte.
Neben eher schwach ausgefallenen US-Konjunkturdaten, belasteten erneut Meldungen und Gerüchte über eine mögliche Aufweichung des Förderabkommens der OPEC mit anderen Nicht-OPEC-Staaten. Hier ist Russland sicherlich der wichtigste Vertreter und findet natürlich auch viel Gehör innerhalb des Verbundes.
Russische Medien berichteten, dass Energieminister Alexander Nowak sich noch in dieser Woche mit Vertretern Saudi-Arabiens und den Vereinten Arabischen Emiraten treffen und dabei wohl eine mögliche Lockerung der vereinbarten Förderquoten besprechen wird. Die Vorstände von Lukoil und Gazprom haben wohl eine höhere Flexibilität bei den Quoten gefordert, was generell sicherlich Sinn machen würde, zumal die Ziele des Förderabkommens ja mittlerweile mehr als erreicht wurden.
Es deutet derzeit also einiges darauf hin, dass die seit Anfang 2017 geltenden Produktionsbeschränkungen schon im Juni gelockert werden könnten, um die derzeitige Unterversorgung des Marktes und somit den Preisanstieg zu beenden.
Inwieweit dies die Ölpreise unter Druck bringen kann muss sich zeigen und hängt sicherlich vom Ausmaß der erwarten Mengenkorrektur ab.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar generell unter Druck, konnte sich gestern aber relativ gut halten und die 1,17-Dollar-Marke verteidigen. Trotzdem ist in nächster Zeit nicht von einer Trendwende auszugehen, denn die Zinsschere, die zwischen den beiden Währungsräumen entstanden ist und auch noch weiter auseinandergehen wird, lässt vorerst kaum eine andere Richtung zu.
Die Heizölpreise in Deutschland tendieren seit gut einer Woche seitwärts und es ist, wie an den internationalen Ölmärkten, ein gewisse Stabilisierung zu beobachten. Heute könnte es nach den Vorgaben vom Rohöl- und Devisenmarkt sogar etwas nach unten gehen. Aktuelle Berechnungen und erste morgendliche Preistendenzen lassen Abschläge in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Auch wenn dies sicherlich noch nicht das ist, was sich die meisten Verbraucher erhoffen, ist es doch ein erster Schritt in die richtige Richtung.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)